Verleumdung und Ihre Rechte: Was tun bei Konfrontation?

Was ist Verleumdung und wie äußert sie sich?

Verleumdung ist ein rechtlicher Begriff, der die Verbreitung falscher Behauptungen über eine Person bezeichnet, die deren Ruf schädigen sollen. Solche Behauptungen können mündlich oder schriftlich erfolgen und müssen nachweislich unwahr sein, um als Verleumdung zu gelten. Eine Konfrontation mit Verleumdung kann für Betroffene äußerst belastend sein. Um sich dagegen zu wehren, können verschiedene rechtliche Schritte in Betracht gezogen werden.

 

Die Verleumdung ist in § 187 StGB geregelt und stellt einen qualifizierten Fall der üblen Nachrede dar. Es handelt sich dabei um ein Ehrverletzungsdelikt. Der Straftatbestand erfasst diejenigen, die wider besseres Wissen unwahre Tatsachen über eine andere Person behaupten, um sie verächtlich zu machen, in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder ihren Kredit zu gefährden.

 

Es gibt zwei unterschiedliche Begehungsformen der Verleumdung gemäß § 187 StGB: das Behaupten unwahrer, verächtlich machender Tatsachen und die Variante der Kreditgefährdung.

 

Für den Täter droht eine Strafe von bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug oder eine Geldstrafe. Ist die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts begangen worden, kann die Strafe auf bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug oder Geldstrafe erhöht werden.

 

Wenn Sie Opfer einer Verleumdung sind, können Sie sich gegen den Beschuldigten strafrechtlich mit einem Strafantrag bei Polizei oder Staatsanwaltschaft zur Wehr setzen. Oft enden diese Verfahren jedoch mit einem Verweis auf den Privatklageweg.

 

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, sich zivilrechtlich mit einer strafbewährten Unterlassungserklärung gegen den Täter zu wehren. Der Betroffene hat regelmäßig einen Unterlassungsanspruch gegen den Täter. Dem Täter kann auferlegt werden, eine bestimmte Äußerung zukünftig zu unterlassen, und für den Fall einer Wiederholung kann eine Vertragsstrafe festgelegt werden. Zudem können dem Täter die Kosten der Rechtsverfolgung auferlegt werden.

 

Wenn Sie weitere Beratung oder Vertretung zu diesem Thema wünschen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Rechtliche Schritte gegen Verleumdung

Wenn Sie mit Verleumdung konfrontiert werden, ist es wichtig, besonnen zu handeln und rechtliche Schritte in Erwägung zu ziehen. Die folgenden Schritte können Ihnen helfen, Ihre Rechte zu wahren:

 

  1. Beweise sammeln: Sammeln Sie Beweise für die verleumderischen Aussagen, sei es in Form von schriftlichen Dokumenten, Screenshots oder Zeugen, die die falschen Behauptungen gehört oder gelesen haben.

 

  1. Rechtsbeistand suchen: Konsultieren Sie einen erfahrenen Anwalt für Medien- und Persönlichkeitsrecht, der Sie über Ihre rechtlichen Möglichkeiten beraten kann.

 

  1. Unterlassungserklärung fordern: Ihr Anwalt kann eine Unterlassungserklärung des Verleumders einfordern, die ihn dazu verpflichtet, die Verbreitung der unwahren Behauptungen zu stoppen.

 

  1. Gegendarstellung veröffentlichen: In einigen Fällen kann es ratsam sein, eine Gegendarstellung zu verfassen und diese in den gleichen Medien zu veröffentlichen, in denen die Verleumdung stattgefunden hat.

 

  1. Strafanzeige stellen: Bei schwerwiegenden Fällen von Verleumdung kann eine Strafanzeige wegen übler Nachrede oder Verleumdung erwogen werden.

Verleumdung im Internet und Social Media

Verleumdung im Internet und auf Social Media Plattformen ist in der heutigen digitalen Welt ein häufiges Problem. Einmal veröffentlichte Behauptungen können sich schnell verbreiten und großen Schaden anrichten. Es ist ratsam, bei Konfrontation mit Verleumdung im Internet sofort zu handeln:

 

  1. Screenshot sichern: Sichern Sie Beweise durch Screenshots der verleumderischen Aussagen und teilen Sie diese Ihrem Anwalt mit.

 

  1. Kontaktieren Sie die Plattform: Melden Sie die verleumderischen Inhalte der entsprechenden Plattform, damit diese entfernt werden können.

 

  1. Identifizierung des Verleumders: Wenn möglich, versuchen Sie, die Identität des Verleumders zu ermitteln, um rechtliche Schritte einzuleiten.

Schutz Ihrer Privatsphäre und Ihres Rufs

Ihr Anwalt kann Ihnen dabei helfen, Ihre Privatsphäre und Ihren Ruf zu schützen. In einigen Fällen kann eine einstweilige Verfügung beantragt werden, um die Verbreitung von verleumderischen Aussagen zu unterbinden. Es ist wichtig, frühzeitig und entschieden gegen Verleumdung vorzugehen, um weiteren Schaden zu vermeiden.

Fazit: Rechtliche Schritte gegen Verleumdung ergreifen

Verleumdung kann für Betroffene schwerwiegende Folgen haben und sollte nicht ignoriert werden. Bei Konfrontation mit Verleumdung ist es wichtig, Beweise zu sammeln und rechtlichen Beistand zu suchen. Ihr Anwalt kann Ihnen helfen, geeignete rechtliche Schritte einzuleiten, um Ihre Rechte zu wahren und Ihren Ruf zu schützen. Verleumdung im Internet erfordert schnelles Handeln, um die Verbreitung von falschen Behauptungen einzudämmen. Schützen Sie Ihre Privatsphäre und Ihren Ruf, indem Sie entschlossen gegen Verleumdung vorgehen.

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