Jeder hat das Recht darauf seine Meinung frei äußern zu dürfen. So sagt dies Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes. Darf ich aber wirklich alles sagen? Wo liegt die Grenze? Darf ich mich gegenüber bestimmten Personen, wie Personen der Öffentlichkeit, schärfer äußern als gegenüber meinen Mitmenschen in meinem privaten Umfeld?
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet die Meinungsfreiheit nach Art. 5 Absatz 1 des Grundgesetzes?
Meinungen sind Werturteile und durch das Element der Stellungnahme, des Dafürhaltens, der Beurteilung geprägt. Meinungen fallen immer in den Schutzbereich des Art. 5 Absatz 1 Satz 1des Grundgesetzes, unabhängig davon, ob eine Äußerung wertvoll oder wertlos, richtig oder falsch, gut oder schlecht, emotional oder rational begründet ist.
Davon zu unterscheiden sind Tatsachenbehauptungen. Tatsachen haben nämlich einen Bezug zur Realität und sind anders als Meinungen dem Beweis zugänglich. Tatsachen können dabei wahr oder unwahr sein.
Wurde erwiesen, dass eine Tatsachenbehauptungen unwahr ist, fällt sie nicht in den Schutzbereich des Art. 5 Absatz 1 Satz 1 des GG. Der Grund liegt darin, dass eine unwahre Tatsache zu einer sinnvollen Meinungsbildung nichts beitragen kann. Sie stellt damit kein schützenswertes Rechtsgut dar. Allerdings sind sie dann von Art. 5 Absatz 1 Satz 1 des GG erfasst, soweit sie die Voraussetzungen der Definition der Meinung erfüllen. Denn Meinungen werden typischerweise in der Regel auf tatsächliche Annahmen gestützt, damit werden sie von Art. 5 Absatz 1 Satz 1 des GG insoweit geschützt, als sie Voraussetzung für die Bildung von Meinungen sind, welche Art. 5 I GG in seiner Gesamtheit gewährleistet.
Die Meinungsfreiheit wird nicht grenzenlos gewährleistet, sondern findet ihre Grenzen in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze.
Was sind denn allgemeine Gesetze?
Gesetze sind allgemein, wenn sie sich weder gegen die Meinungsfreiheit an sich noch gegen bestimmte Meinungen richten, sondern schlechthin dem Schutz eines, ohne Rücksicht auf eine bestimmte Meinung, zu schützenden Rechtsgutes dienen (Art. 5 Absatz 2 GG). Dies Können Gesetze wie die Beleidigung (§ 185 StGB) oder Volksverhetzung (§ 130 StGB) sein. Sie erfüllen nicht nur öffentliche Ordnungsfunktionen, sondern dienen zugleich dem Schutz von Würde und Persönlichkeitsrechten Betroffener.
Angemessenheit von Meinungsäußerungen und strafrechtliche Grenzen
Eine Meinungsäußerung überschreitet die Angemessenheitsgrenze, wenn sie ausschließlich darauf abzielt, eine Person zu diffamieren und ihre Ehre zu verletzen. Dies ist insbesondere bei Beleidigungen gemäß § 185 StGB der Fall. Ebenso gilt dies für die üble Nachrede nach § 186 StGB, wenn unwahre Tatsachen verbreitet werden, die das Ansehen einer Person in der Öffentlichkeit herabsetzen.
Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als Schutz der individuellen Integrität
Das allgemeine Persönlichkeitsrecht, abgeleitet aus Artikel 2 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 1 Absatz 1 GG, schützt die Achtung und Entfaltung der Persönlichkeit. Es umfasst unter anderem das Recht auf Selbstbestimmung, den Schutz vor herabwürdigenden Darstellungen sowie das Recht am eigenen Wort und Bild. Eingriffe in dieses Recht sind unzulässig, insbesondere wenn intime oder unwahre Tatsachen ohne Einwilligung der betroffenen Person verbreitet.
Das allgemeine Persönlichkeitsrecht gliedert sich in drei Schutzbereiche:
Intimsphäre: Der unantastbare Kernbereich privater Lebensgestaltung, der keiner Rechtfertigung zugänglich ist. Eingriffe, wie z. B. durch Wohnraumüberwachung, sind stets unzulässig.
Privatsphäre: Sie betrifft den engeren persönlichen Lebensbereich, insbesondere das familiäre Umfeld. Hier ist eine Einzelfallprüfung erforderlich, um den Schutzumfang zu bestimmen.
Sozialsphäre: Dieser Bereich betrifft die gesellschaftliche Teilhabe und das öffentliche Ansehen einer Person. Eingriffe sind unter strenger Verhältnismäßigkeitsprüfung möglich.
Abwägung zwischen Meinungsfreiheit und Persönlichkeitsrecht
Die Meinungsfreiheit gemäß Artikel 5 Absatz 1 GG unterliegt einer Interessenabwägung, insbesondere wenn es um private Auseinandersetzungen oder öffentliche Meinungsbildung geht. Beiträge zur öffentlichen Debatte genießen in der Regel Vorrang. Dennoch besteht kein genereller Vorrang der Meinungsfreiheit gegenüber dem Persönlichkeitsrecht; vielmehr sind die Umstände des Einzelfalls, insbesondere die Kommunikationsbedingungen im Internet, zu berücksichtigen.
Grenzen der Meinungsfreiheit bei Schmähungen und Menschenwürdeverletzungen
Schmähkritik, Formalbeleidigungen oder Äußerungen, die die Menschenwürde verletzen, sind nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Hierbei entfällt die Abwägung, da die Menschenwürde als höchstes Schutzgut Vorrang genießt. Das Bundesverfassungsgericht betont, dass der Staat verpflichtet ist, Opfer würdeverletzender Angriffe aktiv zu schützen.
Kritik und ihre rechtlichen Schranken
Kritik ist soweit zulässig, wenn sie zur öffentlichen Meinungsbildung beiträgt. Wird sie jedoch zur Diffamierung oder Verächtlichmachung von Einzelpersonen genutzt, überschreitet sie die Grenzen der Rechtmäßigkeit. Insbesondere Amtsträger oder Personen des öffentlichen Lebens sind zwar verstärkter Kritik ausgesetzt, jedoch nicht schutzlos gegenüber gezielten Herabwürdigungen.
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