Markenanmeldung – Lohnt sich das?

Marken und andere Identifikationszeichen stellen für Unternehmen einen erheblichen Vermögenswert dar. Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen werden regelmäßig konsequent geahndet. Infolgedessen besteht ein erhebliches Risiko, dass bei der Entwicklung neuer Produkte in die Rechte anderer eingegriffen wird, sei es durch zu deutliche Ähnlichkeiten mit einer geschützten Marke. Wer die Risiken im Bereich Markenrecht an dieser Stelle unterschätzt, setzt sich der Gefahr aus, dass eine kürzlich eingeführte Marke rasch modifiziert werden muss. Das wiederum erfordert erneute Investitionen in Marketing und Geschäftsausstattung. Aufgrund der regelmäßig hohen Streitwerte werden auch die potenziellen Kosten, beispielsweise für Abmahnungen und gerichtliche Auseinandersetzungen, zu einem bedeutenden Faktor.

Inhaltsverzeichnis

Die Entscheidung, eine Marke anzumelden, ist ein wesentlicher Schritt für Unternehmen, um ihre Identität zu schützen und sich auf dem Markt zu differenzieren. Die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt für eine Markenanmeldung ist entscheidend und sollte sorgfältig abgewogen werden.

Eine frühzeitige Markenanmeldung bietet verschiedene Vorteile. Sobald ein Unternehmen ein Produkt oder einen Service entwickelt, der sich von anderen abhebt, sollte eine Markenanmeldung in Betracht gezogen werden. Durch die frühzeitige Anmeldung sichert sich das Unternehmen das alleinige Recht zur Nutzung und Vermarktung dieser Marke. Dies schützt nicht nur vor potenziellen Konflikten mit Wettbewerbern, sondern auch vor dem Risiko, dass andere Marktteilnehmer ähnliche Marken einführen.

Ein weiterer Faktor, der den Zeitpunkt beeinflusst, ist die geplante Expansion des Unternehmens. Wenn Expansion auf nationaler oder internationaler Ebene geplant ist, sollte die Markenanmeldung frühzeitig erfolgen. Dies hilft, eine konsistente Markenidentität aufzubauen und rechtliche Hürden bei der Markteinführung in neuen Regionen zu vermeiden.

Die sich ständig entwickelnde Natur des Marktes erfordert auch, dass Unternehmen proaktiv sind. Wenn ein Unternehmen eine innovative Idee oder ein einzigartiges Produkt entwickelt hat, sollte es schnell handeln, um die Markenanmeldung voranzutreiben. Dies schützt nicht nur vor Nachahmung, sondern stärkt auch das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens.

Insgesamt lohnt sich eine Markenanmeldung, wenn das Unternehmen langfristig plant, eine starke und geschützte Präsenz auf dem Markt aufzubauen. Frühzeitiges Handeln bietet nicht nur rechtlichen Schutz, sondern fördert auch das Vertrauen der Verbraucher in die Marke. Es ist ratsam, rechtlichen Rat in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass die Markenanmeldung effektiv und umfassend ist.

Sind nicht eingetragene Marken geschützt?

Nicht eingetragene Marken können unter bestimmten Umständen rechtlichen Schutz genießen, obwohl dieser im Vergleich zu eingetragenen Marken begrenzter ist. Der Schutz nicht eingetragener Marken basiert häufig auf dem Grundsatz des “Benutzungsschutzes” oder auch “erworbenen Rechts”. Dies bedeutet, dass eine Marke durch die kontinuierliche und umfassende Nutzung im Geschäftsverkehr Schutz erlangen kann, auch wenn sie nicht formell beim Markenamt eingetragen ist.

Der Benutzungsschutz setzt voraus, dass die Marke tatsächlich in kommerziellen Aktivitäten verwendet wird und eine gewisse Bekanntheit oder Wiedererkennbarkeit auf dem Markt erlangt hat. Diese nicht eingetragenen Marken können lokale oder regionale Anerkennung erlangen, insbesondere wenn Verbraucher die Marke mit spezifischen Produkten oder Dienstleistungen in Verbindung bringen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Schutz nicht eingetragener Marken im Vergleich zu eingetragenen Marken begrenzter ist. Eingetragene Marken bieten eine breitere und klarere rechtliche Grundlage sowie den Vorteil, dass der Markeninhaber landes- oder sogar weltweit exklusive Rechte erhält. Eingetragene Marken erleichtern auch die Durchsetzung von Rechten im Falle von Streitigkeiten, da der Eintrag im Markenregister als Nachweis für das Eigentum dient.

Dennoch sollten Unternehmen, insbesondere kleinere Betriebe mit begrenzten Ressourcen, die Möglichkeiten und Grenzen des Schutzes nicht eingetragener Marken verstehen. In einigen Rechtsordnungen können nicht eingetragene Marken einen gewissen Schutz bieten, jedoch ist die Sicherheit und der Umfang dieses Schutzes im Vergleich zur Eintragung begrenzt. In vielen Fällen ist die formelle Markenanmeldung eine strategisch kluge Entscheidung, um einen umfassenderen und klareren Schutz zu gewährleisten.

Was kostet eine Marke?

Die Amtsgebühren für eine Markenanmeldung variieren je nach Land. In Deutschland erfolgt die Markenanmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA). Die Amtsgebühren für die Eintragung einer Marke setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, darunter die Anmeldegebühr, die Klassegebühren und die Verlängerungsgebühren.

Die Anmeldegebühr ist die Grundgebühr für die Einreichung einer Markenanmeldung. Die Höhe der Anmeldegebühr hängt von der Art der Markenanmeldung ab, beispielsweise ob es sich um eine Wortmarke, eine Bildmarke oder eine kombinierte Marke handelt.

Die Klassegebühren sind abhängig von der Anzahl der Klassen, unter denen die Marke geschützt werden soll. In der Regel fallen zusätzliche Gebühren für jede zusätzliche Klasse an, in der die Marke Schutz genießen soll.

Die Anmeldegebühr für eine deutsche Markenanmeldung beträgt derzeit etwa 300 Euro für die elektronische Anmeldung in einer Klasse. Für jede zusätzliche Klasse kommen weitere Gebühren hinzu, die sich auf etwa 100 Euro belaufen. Daher kann die Gesamtsumme je nach Anzahl der Klassen, unter denen die Marke geschützt werden soll, variieren.

Die Anwälte der Media Kanzlei als Spezialisten im Markenrecht

Die Media Kanzlei ist auf das Markenrecht spezialisiert. Wir haben bereits unzählige Markenanmeldungen und Markenprüfungen durchgeführt.

Wir setzen uns umfassend mit Ihrer individuellen Marke auseinander und kläre sämtlich essenzielle Fragen. Wir beraten Sie zu den Vor- und Nachteilen einer deutschen Marke gegenüber der Unionsmarke und internationalen Marke und helfen Ihnen die Art der Marke, wie Wortmarken oder Wort-/Bildmarken zu wählen.

Unsere spezialisierten Anwälte unterstützen Sie auch bei der Erstellung eines Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses.Oft wird die Erstellung als sehr schwierig empfunden, da das Verzeichnis einer bereits angemeldeten Marke nicht mehr geändert werden kann. Auch eine Erweiterung ist dann nicht mehr möglich. Wir wissen, wie wichtig auch die zukunftssichere Gestaltung des Verzeichnisses ist, falls sich der Waren- und Dienstleistungbereich in Zukunft noch erweitern soll.

Wir empfehlen daher die Nutzung des Tools vom Europäischen Markenamt:

Klassifikations-Tool

Markenprüfung & Markenrecherche

Eine umfassende Markenrecherche erfordert Erfahrung im Markenrecht und in der Regel technische Unterstützung. Die Ähnlichkeit zweier Marken bezieht sich nicht nur auf die Marke selbst, sondern auch darauf, ob die Marken für ähnliche Produkte in den gleichen oder ähnlichen Klassen eingetragen sind. Diese beiden Kriterien müssen immer in Bezug aufeinander betrachtet werden. Es kann vorkommen, dass eine große Ähnlichkeit zwischen zwei Marken eine geringere Ähnlichkeit bei den geschützten Waren oder Dienstleistungen ausgleicht. Umgekehrt müssen bei vielen ähnlichen Marken für viele ähnliche Produkte genau festgestellt werden, ob eine Verwechslungsgefahr besteht oder ob Verbraucher die Marken noch unterscheiden können.

Eine professionelle Markenrecherche umfasst auch die Prüfung, ob in dem Geltungsgebiet der Marke ein Firmenname mit der Marke verwechselbar ist, da Firmennamen ähnlichen Schutz wie Marken als Unternehmenskennzeichen genießen.

Bei der Recherche von Marken wird in den relevanten Registern überprüft, ob eine Marke mit einer bereits angemeldeten Marke kollidiert. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Marken nicht identisch oder so ähnlich sind, dass Verbraucher Gefahr laufen, sie zu verwechseln. Die Markenämter führen jedoch keine Überprüfung durch, ob identische oder ähnliche Marken von Dritten angemeldet oder registriert werden.

Der Support meldet sich nicht? Anwalt einschalten!

Die Beeinträchtigung von Markenrechten kann für Unternehmen erhebliche finanzielle Verluste bedeuten. Einerseits wird der eigene Marketingaufwand von Dritten ausgenutzt, und andererseits können minderwertige Fälschungen das Vertrauen in die Marke untergraben und somit ihre Wertigkeit mindern. Infolgedessen ist es verständlich, dass Unternehmen darauf bedacht sind, ihre Markenrechte durchzusetzen.

Die Geltendmachung von Markenrechten erfolgt in der Regel durch eine Abmahnung, wodurch der Inhaber der Schutzrechte den Abgemahnten auf die begangene Verletzung hinweist und ihn dazu auffordert, zukünftige Verstöße zu unterlassen. Eine solch begründete Abmahnung hat zur Konsequenz, dass der Verletzer eine Unterlassungserklärung abgeben muss, die mit einer Strafe bei Zuwiderhandlung verbunden ist. Zusätzlich dazu ist der Abgemahnte verpflichtet, die Kosten für die Rechtsverfolgung, einschließlich der Abmahnung, zu erstatten. Im Falle einer unberechtigten Abmahnung hingegen muss der Absender dem vermeintlichen Verletzer den entstandenen Schaden kompensieren. Daher ist es ratsam, sorgfältig zu prüfen, aus welchen Gründen eine Abmahnung ausgesprochen wird, um rechtliche und finanzielle Konsequenzen zu vermeiden.

Markenanmeldung oder Markenverletzung. Ein Anwalt für Markenrecht hilft!

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Rechtsanwalt Dr. Severin Riemenschneider, LL.M. Eur. gründete die Media Kanzlei Frankfurt | Hamburg im Jahr 2014. Er ist seit 2016 Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht.
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