Erdem Nazli ist in den letzten Monaten vermehrt ins Visier des deutschen Verbraucherschutzes geraten, und das aus gutem Grund. Sein Geschäftsmodell, das er über die Plattform Copecart anbietet, verspricht scheinbar mühelosen Reichtum durch seine "90 Tage Challenge". Doch die Realität sieht anders aus, wie zahlreiche Betroffene schmerzlich erfahren mussten.
Die BILD-Zeitung veröffentlichte nun in einem Artikel die Erfahrungsberichte der Betroffenen. Rechtsanwalt Dr. Severin Riemenschneider, Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht, der mehrere Kläger in Fällen rund um Nazli vertritt, klärt über die Erfolgsaussichten von Klagen in Coaching-Fällen auf.
Nazli lockt seine Opfer mit großartigen Versprechen. Die Teilnehmer sollen innerhalb von 90 Tagen ein Online-Business aufbauen, das täglich 3000 Euro einbringt. Klingt verlockend, doch der Preis für diese vermeintliche Chance ist hoch. Jede Coaching-Runde kostet mehrere Tausend Euro und am Ende springt finanziell für die Teilnehmer nichts raus.
Dabei wählt Nazli unter den Teilnehmer einzelne Personen aus, die er Teil seines Support-Teams werden lässt. Diese erhalten Bonus-Zahlungen für jedes “neu akquirierte Talent”. Dies erinnert stark an ein Schneeball- oder Pyramidensystem, was nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verboten ist.
Die ersten Betrogenen haben sich gewehrt, und es laufen etliche Klagen in Bezug auf Nazli. Ein bedeutendes Urteil wurde bereits gefällt, bei dem Nazli einer jungen Frau ihr Geld zurückzahlen muss. Anwalt Dr. Severin Riemenschneider, Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht, der mehrere Kläger gegen Nazli vertritt, betont, dass gute Chancen auf weitere ähnliche Urteile bestehen. Richter haben bereits in anderen Fällen gegen selbst ernannte Coaches wie Nazli entschieden, da der Coaching-Preis nicht im Verhältnis zu dem steht, was die Teilnehmer tatsächlich lernen.
Rechtsanwalt Dr. Severin Riemenschneider, Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht, äußert gegenüber BILD zu dem gefällten Urteil:
„Wir haben gute Chancen auf weitere Urteile dieser Art. Die Richter geben uns recht. Das haben wir bereits in anderen Prozessen gegen selbst ernannte Coaches wie Nazli gesehen. Auch dort mussten diese den Betroffenen das Geld zurückzahlen. Denn der Coaching-Preis und das, was die Teilnehmer am Ende dort lernen, stehen nicht im Verhältnis. Einfach gesagt: Man zahlt viel und bekommt hauptsächlich heiße Luft. Das ist nicht rechtens.“
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