In diesem Beitrag wird ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen und die rechtlichen Herausforderungen geworfen, die sich aus der Praxis des Deplatforming und den Vorschriften des DSA ergeben. Zusätzlich wird geschildert, inwiefern sich diese auf Entsperrungen auswirken.
Inhaltsverzeichnis
Deplatforming und die Verantwortung von Plattformen
Deplatforming beschreibt die Praxis, Nutzer von Plattformen auszuschließen, oft aufgrund von Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen oder wegen der Verbreitung von extremistischen oder schädlichen Inhalten. Plattformbetreiber, wie zum Beispiel soziale Netzwerke, sind zunehmend gezwungen, die Verantwortung für die Inhalte, die auf ihren Seiten geteilt werden, zu übernehmen. Doch der Ausschluss von Nutzern wirft erhebliche rechtliche Fragen auf. Unternehmen sehen sich dabei mit einem rechtlichen Spannungsfeld konfrontiert: Auf der einen Seite müssen sie gegen schädliche oder illegale Inhalte vorgehen, auf der anderen Seite riskieren sie, in die Grundrechte der Nutzer einzugreifen – insbesondere in deren Recht auf Meinungsfreiheit.
Weiterlesen:
Social Media Konto gesperrt oder gehackt?
Der Digital Services Act (DSA): Neue Vorschriften für Online-Plattformen
Mit dem Digital Services Act (DSA) sind Online-Plattformen verpflichtet, nicht nur schnell auf illegale Inhalte zu reagieren, sondern auch proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbreitung von Hassrede, Fake News und anderen schädlichen Inhalten zu verhindern. Gleichzeitig müssen sie den Nutzern mehr Transparenz und Kontrolle über ihre eigenen Daten und Inhalte bieten. Die Herausforderung für die Plattformbetreiber liegt darin, diese Maßnahmen effektiv umzusetzen, ohne die Rechte der Nutzer zu übermäßig einschränken. Im Kern geht es darum, einen Ausgleich zwischen der Bekämpfung von Missbrauch und dem Schutz der Meinungsfreiheit zu finden.
Entsperrung
Der Digital Services Act (DSA) bringt klare Vorgaben für den Umgang mit Entsperrungen und Deplatforming auf Online-Plattformen. Besonders im Hinblick auf die Entsperrung von Nutzern und Inhalten setzt der DSA strikte Maßstäbe, um willkürliche Entscheidungen zu verhindern und die Rechte der Nutzer zu schützen.
Ein zentraler Punkt des DSA ist die Verpflichtung von Plattformen, gesperrte Inhalte oder Nutzer nicht ohne sorgfältige Prüfung wieder freizugeben. Im Gegensatz zu früheren Praktiken, bei denen die Entsperrung von Inhalten oder Nutzern oft ohne klare Kriterien und Transparenz vorgenommen wurde, fordert der DSA eine fundierte, regelbasierte Vorgehensweise. Artikel 23 des DSA legt fest, dass Plattformen Nutzer, die wiederholt offensichtlich rechtswidrige Inhalte verbreiten, nach einer vorherigen Warnung für einen angemessenen Zeitraum ausschließen müssen. Eine pauschale oder flächendeckende Entsperrung von Nutzern ist unter diesen Vorgaben nicht zulässig. Stattdessen muss jede Entscheidung zur Entsperrung im Einzelfall geprüft werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des DSA ist die Transparenzpflicht. Plattformen sind verpflichtet, ihre Richtlinien und Verfahren zur Sperrung und Entsperrung von Nutzern in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) klar und verständlich darzulegen. Nutzer müssen jederzeit wissen, unter welchen Bedingungen ihre Inhalte oder Accounts gesperrt oder wieder freigeschaltet werden können. Diese Transparenz soll sicherstellen, dass keine willkürlichen Entscheidungen getroffen werden und dass die Grundrechte der Nutzer gewahrt bleiben.
Durch diese Regelungen trägt der DSA dazu bei, dass Entsperrungsentscheidungen nachvollziehbar und objektiv sind. Die Praxis von willkürlichen oder populistisch motivierten Entsperrungen, die in der Vergangenheit häufig zu Unsicherheit und Misstrauen führten, wird durch die rechtlichen Anforderungen des DSA eingeschränkt. Plattformen müssen sicherstellen, dass ihre Moderationsmaßnahmen immer in Übereinstimmung mit den rechtlichen Vorgaben und den Grundrechten der Nutzer durchgeführt werden.
Rechtliche Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Angesichts der rechtlichen Unsicherheiten und der zunehmenden Regulierung durch den DSA und ähnliche Gesetze, sind Unternehmen, die digitale Plattformen betreiben, aufgefordert, proaktiv zu handeln. Dabei sollten sie folgende Aspekte in ihre Überlegungen einbeziehen:
- Überprüfung der Nutzungsbedingungen: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Nutzungsbedingungen und Richtlinien zur Inhaltsmoderation transparent und im Einklang mit den Rechtsvorschriften stehen. Dies gilt besonders im Hinblick auf den DSA, der klare Vorgaben zu den Verantwortlichkeiten von Plattformbetreibern macht.
- Klare Moderationsprozesse: Es ist entscheidend, dass Plattformen klare Prozesse für die Inhaltsmoderation und die Sperrung von Nutzern haben. Diese Prozesse sollten rechtlich überprüft und an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen angepasst werden, um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
- Schutz der Grundrechte der Nutzer: Bei der Umsetzung von Moderationsrichtlinien müssen Plattformen darauf achten, dass sie die Grundrechte ihrer Nutzer nicht unverhältnismäßig einschränken. Die Frage, wie weit Zensurmaßnahmen gehen dürfen, ohne in die Meinungsfreiheit einzugreifen, muss immer berücksichtigt werden.
- Schulung und Transparenz: Plattformbetreiber sollten ihre Mitarbeiter regelmäßig zu den rechtlichen Aspekten der Inhaltsmoderation und des Deplatformings schulen. Auch die Transparenz gegenüber den Nutzern bezüglich der Moderationsrichtlinien ist unerlässlich, um Vertrauen aufzubauen und rechtliche Konflikte zu vermeiden.
Medienrechtliche Experten stehen Ihnen zur Seite!
- Konto entsperren
- Gegen große Plattform wehren
- Reichweite schützen
Sie benötigen Unterstützung bei Ihrem Social Media Account? Sie wurden unzulässig gesperrt und die Plattform reagiert nicht? Unsere Anwälte sind auf das Medienrecht spezialisiert und haben bereits unzählige Social Media Konten unterstützt. Wir kennen uns mit den neusten rechtlichen Entwicklungen bestens aus und lassen nichts unversucht, um Sie zu unterstützen. Kontaktieren Sie uns noch heute!
- Schnelle Hilfe & Abwicklung
- Kostenlose telefonische Ersteinschätzung
- 100 % digitale Arbeitsweise
- Über 15.000 bearbeitete Akten
- Transparentes Vorgehen & kalkulierte Kosten
- Vielfach ausgezeichnete und top bewertete Kanzlei


Biene Bunt15 November 2023 Ausgesprochen schnelle und freundliche Rückmeldung. Mein Dank geht dabei insbesondere an Herrn Bönsch, der auch noch spät Abends erreichbar war und alle meine Fragen beantwortet hat. Ich habe mich insgesamt sehr gut aufgehoben gefühlt und werde die Media Kanzlei gerne überall weiterempfehlen Katja Blondin12 Oktober 2023 Ich bin mega zufrieden! Gute Beratung, ausgesprochen freundlicher Kontakt. Ich habe mein Anliegen erklärt und man hat sich sofort an die Arbeit gemacht. Der Fall konnte mit einem einzigen Anschreiben erledigt werden. Kontakt via Telefon und E-Mail. Würde mich immer wieder an diese Kanzlei wenden, wenn auch ich das lieber nicht möchte :) Rita Röscher3 Oktober 2023 Als mein Instagram-Account gehackt wurde, nahm ich die rechtliche Hilfe von der Media Kanzlei in Anspruch. Meine Ansprechpartnerin war Lisa-Marie Peter. Durch ihre kompetente, zuverlässige Unterstützung ist der Account wieder in meinem Besitz. Danke, dafür. Ich kann die Kanzlei jedem/jeder empfehlen, der/die einen rechtlichen Beistand in Sachen "Medienrecht" sucht bzw. benötigt. Wien mal anders26 September 2023 Super Service und schnelle Abwickelung! Wir haben unseren Instagram wieder, danke dafür. :) Steffiii Blackmamba26 September 2023 Sehr Kompetent schnelle Hilfe bei gehackten Sozial Media Account nur weiter zu empfehlen Google Gesamtbewertung 4.9 von 5,
basierend auf 133 Bewertungen
MEHRFACH AUSGEZEICHNETE KANZLEI
weiterlesen
Dr. Severin Riemenschneider Anwalt des Jahres 2019, 2020, 2021, 2022, 2023
für Medienrecht
JUVE Ranking 2020, 2021, 2022, 2023 Presse- und Äußerungsrecht, The Legal 500 2023 Presse- und Verlagsrecht, Best Lawyers Ranking 2020, 2021, 2022, Medien- und Urheberrecht – Handelsblatt, Most Outstanding Specialist Media Law 2020, 2021 – Acquisition INTL, Legal Tech Kanzlei 2020 – Legal Tech Kanzleien, Lawyer of the Year 2019, 2020, 2021, 2022, Medienrecht – Lawyer Monthly, Media Law International (MLI) ranked firm 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023



